KoniKonzept

Konikonzept ist eine Wortschöpfung aus „Konik“ und „Konzept”. Das Konikpferd verbindet Wildpferd und Hauspferd und ist sowohl in der freien Wildbahn als auch in heimischen Ställen anzutreffen. Konikonzept orientiert sich an den Grundbedürfnissen des Pferdes und stellt diese in den Mittelpunkt. Dabei wird eine Haltung gefördert, die nicht nur dem körperlichen, sondern auch dem geistigen und sozialen Bedürfnis der Pferde gerecht wird. So wird das Gleichgewicht zwischen Freiheit und Fürsorge gewahrt. KoniKonzept besinnt sich auf die ursprüngliche Natur des Konikpferdes, welches uns die Grundbedürfnisse unserer Hauspferde lehrt und einen Haltungswandel symbolisiert. KoniKonzept ist für Pferde, Esel und Mulis aller Rassen - im Respekt vor der Verantwortung die wir für die Tiere in unserer Obhut tragen.

Friederike Schneider

Mein Name ist Friederike Schneider-Reif und ich bin die Person hinter KoniKonzept. Wie das Konikpferd wünsche ich mir mein Leben so naturnah wie möglich und lebe mit meinem Mann, unserem Sohn sowie unseren Pfeseln, Hunden, Ziegen und unserem Kater in einem alten Bauernhof am Waldrand mitten im Nordschwarzwald.

Seit Kindesbeinen an beschäftige ich mich mit Pferden, wobei mein Weg zum ersten eigenen Pferd mit meiner Eselstute Maya begann, die mich nun seit über 26 Jahren begleitet und bislang der “rote Faden” in meinem Leben ist. Sie ist meine persönliche Mentorin und lehrt mich die Kunst ein Esel zu sein - die ich auch nach dieser langen Lehrzeit noch nicht zufriedenstellend beherrsche. Sagt sie.

Mein Lehrer in Sachen Haltung und Fütterung ist jedoch mein Konikwallach “Tytan”, der den “Haltungswandel” bei mir bewirkt hat. Wäre Tytan nicht zu uns gestoßen, würde ich vermutlich eine großzügige Paddockbox immernoch als Offenstall bezeichnen und hätte mich - genau wie meine Pferde - wenig bewegt. Tytan hat mich gelehrt, dass man einen gewissen Anteil einer Pferdeseele nicht einsperren kann und dass physische Gesundheit ohne psychische Gesundheit nicht funktioniert. Tytan zeigt mir auch jetzt nach fast einem gemeinsamen Jahrzent jeden Tag wo die Grundbedürfnisse der Pferde liegen und dass er tief in sich immernoch in der freien Wildbahn Polens lebt, wo er aufgewachsen ist. Er treibt mich unermüdlich an, immer weiter zu lernen…über Fütterung, artgerechte Haltung, Haltungsoptimierung, den Bewegungsbedarf eines Pferdes und auch über Adipositasinduzierte Krankheiten wie dem Equinen Metabolischen Syndrom (EMS), Insulinresistenz (IR), Hufrehe, Magengeschwüre und nicht zuletzt Trageerschöpfung.

Das Konikpferd symbolisiert für mich die Urnatur des Pferdes. Ein Pferd ist kein Pferd ist kein Pferd. Aber dennoch ist ein Pferd ein Pferd. Und auch wenn meine Warmblutstute manchmal an der Natur verzweifelt und deshalb nachts in die Paddockbox darf, so profitiert auch sie vom Haltungswandel, den Tytan einfordert. Auf sie angepasst und richtig dosoiert. Das Konikpferd ist in gewisser Weise die Königsdiziplin der Pferdehaltung, denn es fordert Sachverstand in Fütterung und Haltung und es fordert Bewegung, sonst wird es krank. Durch seine Ursprünglichkeit ist es in seinem natürlichen Lebensraum nicht auf den Menschen angewiesen. Sperren wir es ein, haben wir dafür Sorge zu tragen, dass wir seine Grundbedürfnissen gerecht werden sonst wird es schnell krank. Tytan war krank als ich ihn gekauft habe. Schwer krank. Adipositas Grad vier. Hufrehe und Depressionen. Ich wusste zwar, dass Übergewicht gefährlich ist und Hufrehe kein Spaß, aber ich wusste nicht wie tiefgreifend die Veränderungen in Tytans Körper waren und dass er nie mehr richtig gesund werden würde. Ich weiß nicht, ob ich das Abenteuer “Konik im Stall” sonst auf mich genommen hätte. Ich bin froh, dass ich es damals nicht besser wusste, denn Tytan hat mich auf den Weg geschickt, wirklich über Pferde zu lernen. Fachliches und fundiertes Wissen, tiefgreifendes Verständnis und mich niemals auf dem Gelernten auszuruhen, sondern immer weiter und vor allem tiefer zu schauen. Tytan hat mich in meiner Verzweiflung (die auch seine war) ans Tierwissenschaftliche Institut (unter der Leitung von Conny Röhm) gebracht und schließlich zur “Meisterklasse” wie Conny ihren Fortbildungslehrgang liebevoll nennt. Tytans Not wurde meine und ich habe bis heute nicht aufgehört mein Wissen rund um bedarfsgerechte Pferdefütterung, natürliche Haltungsformen und Erkrankungen wie Adipositas, EMS/IR sowie Hufrehe stetig zu erweitern und immer weiter zu vertiefen. Tytan hat mir gezeigt, dass hungern lassen für ein Pferd keine Option ist, dass zu wenig Raufutter tierschutzwidrig ist und dass ein Pferd Bewegung braucht. Und zwar auch in seiner Freizeit. Und dass die Bewegung (oder Nicht-Bewegung) in unseren Haltungsformen fast immer bei Weitem nicht ausreicht. Dann braucht es Arbeit. Tytan hat mir auch gezeigt, was wir Menschen kaputt machen können. Und er hat mir gezeigt, dass Zäune für ihn nur symbolische Grenzen sind. Übergehe ich seine Grundbedürfnisse, übergeht er meine Zäune. Aber Tytan versteht, dass sein Leben keines in Freiheit mehr sein wird und hat gelernt dankbar zu sein frü das was ich ihm bieten kann. Mehr dazu bald in meinem Blog.

Letztendlich habe ich es in erster Linie Tytan zu verdanken, dass ich mich heute professionell um die Fütterung und Haltungsoptimierung von Pferden kümmere. Und Maya die Eselin, unser Maultier und meine Warmblutstute danken es ihm ebenfalls!

Eine Frau mit dunklen, lockigen Haaren, die ein Lächeln zeigt, steht neben einem Esel und streichelt ihn im Freien, umgeben von Bäumen und einem Zaun.
Nahaufnahme eines grauen Pferdes mit schwarzem und weißem mane im Grünen.

Spezialisierung

Ich bin nicht auf Koniks spezialisiert, aber mein Wegweiser war und ist ein Konik.

Meine Spezialisierung sind bedarfsgerechte Fütterungs-, naturnahe Haltungs- und sinnvolle Bewegungskonzepte sowie insbesondere auf das Management von Übergewicht, EMS/IR, Hufrehe und Magenproblemen (sowie der damit zusammenhängenden Trageerschöpfung) bei Pferden, Maultieren und Eseln.

Durch mein Studium der Forstwirtschaft und meiner langjährigen Arbeit als Rangerin im Nationalpark in Kombination mit meinem wissenschaftlich fundierten, sehr umfangreichen Wissen zur Physiologie des Pferdes, bin ich außerdem prädestiniert für die begleitende Beratung von Equidenhaltung in Naturschutzprojekten.

Mehr über mich und meine Arbeit können Sie außerdem in der Mediathek des Süddeutschen Rundfunks (SWR) erfahren: